Hamborner Hausarzt rockt das …kulturiges…
Samstag, 15. Februar 2025
Beginn: 20.00 Uhr, Einlass 19.00 Uhr
Eintritt: VVK 10,00 / AK 12,50
ANONYM ist eine Ruhrgebiets-Band, deren Wurzeln bis zum Anfang der 80er Jahre in die Zeit der Neuen Deutschen Welle zurückreichen und sie ihre LP „MM“ (Pläne-Vertrieb) veröffentlichte. Damals folgten zahlreiche Berichte und Rezensionen in den Ruhrgebiet-Szene-Magazinen sowie Konzerte u.a. gemeinsam mit den Stray Cats, Herne 3 und Geier Sturzflug. Höhepunkt war der Auftritt als Vorgruppe von Herbert Grönemeyer 1983.
Doch verharrt die Band nicht im Gestern und hat sich weiterentwickelt, was auch wieder auf ihrem neuem Album BLINDFLUG, welches Ende November 2022 veröffentlicht wurde, zu hören ist. Mit diesem wollen sie an ihre jüngeren Erfolge anknüpfen, schließlich waren sie 2012 und 2015 jeweils 3maliger Wochensieger im NRW-weiten WDR2-Radio-Song- Wettbewerb „Szene NRW“. 2012 mit dem Song „Dinge“ vom damaligen Album „Anonym“ (darauffolgendes Radio-Portrait) und 2015 mit der Ballade „Lichtgeschwindigkeit“ vom Album „Inuit“ und machten sich wieder regional und überregional so einen Namen.
ANONYM, das sind sechs Musiker, die durch die Spannbreite ihrer Einflüsse einen eigenständigen deutschen Pop-Rock kreieren. Dabei reicht die Sound-Vielfalt auch auf dem neuen Album von gitarren-betonteren Rockstücken, bei denen der Synthesizer meist auch eine große Rolle spielt (wie auf dem Titelstück) über Synthie-Pop-Einflüsse (wie bei „Mein Weg zu dir“) hin zu mehr akustischem Gitarren-Pop (z.B. „Das Leben…“) und gefühlvollen Piano-Balladen (wie beim berührenden Abschlussstück „Alles beim Alten“). Höhepunkt und gleichzeitig Auftakt des Albums ist wohl das bewegende, hymnische „Du trägst grau“.
Die oft poetischen Texte kreisen auf dem neuen Album, auf dem Manja sich auch textlich mehr einbringt, oft um sehr persönliche Erfahrungen wie z.B. bei „Du trägst grau“, in dem es darum geht, dass man nicht vor sich selbst fliehen kann, oder bei „Irgendwo verloren“ das Verlorengehen zwischen zu hochgesteckten Zielen. Das weite Feld der Liebe spielt natürlich auch eine Rolle, meist mit einer melancholischen Komponente wie bei „Alles beim Alten“ oder beim treibenden „Sag mir warum“. Beim sphärischen Titelsong des letzten Albums „Inuit“ geht es u. a. um die Beschränktheit unserer Worte für große Gefühle, bei „Kaffee und Kuchen“ um die Frage, wie sich Menschen finden können…aber auch politische Themen spielen eine Rolle: auf einer individuelleren Ebene beim Titelsong des neuen Albums oder direkter bei „Gute Nachricht, schlechte Nachricht“ auf „Inuit“.
Durch ihre jahrelange Erfahrung fällt es ANONYM nicht schwer, auch live zu überzeugen.
ANONYM sind:
Maja Stockhausen, Gesang
Christoph Gläßer, Keyboards, Piano
Dirk Orlkowsky, Sologitarre, Bass
Jörg Renner, Schlagzeug
Günter Schenten, Gitarre, GEsang, Bass
Andreas Schlapeit, Bass, Piano